Funktionenlupe III - Krümmung


Analytisch ist die Krümmung eines Graphen ein anspruchsvolles Konzept. Geometrisch ist es einfach: Wir können jetzt den Graphen lokal gekrümmt dadurch approximieren, dass wir (anstelle der beiden Sekanten) durch die drei Punkte Al, A und Ar einen Kreis konstruieren. Wird h wieder immer kleiner, so stabilisiert sich bei gutartigen Funktionen dieser Kreis und wird anschaulich zum Schmiegekreis (Elschenbroich 2014). Der Kehrwert dieses Kreisradius ist betraglich die Krümmung an dieser Stelle. 

Dies sieht man vor allem im linken Fenster. Im rechten Fenster sieht man zunächst die lokale Annäherung  des Kreises an den Funktionsgraphen bei immer kleinerem h. Schlussendlich sieht man aber nur noch eine gemeinsame gerade Linie.

 

Die Funktionenlupe III mit h = 2

 

 

Die Funktionenlupe III mit h = 0.0001


So erhalten wir einen anschaulichen und kalkülfreien Zugang zur Krümmung. Will man noch das Vorzeichen ermitteln, sind zusätzliche Überlegungen erforderlich (Elschenbroich 2014), da wir über den Kreisradius natürlich immer nur positive Werte erhalten. 

Falls die drei Punkte  Al, A und Ar auf einer Geraden liegen sollten, gibt es keinen Kreismittelpunkt im eigentlichen Sinne. Man kann dann eine Gerade als Kreis mit unendlichem Radius und der Krümmung Null verstehen. Dies tritt z.B. bei der Funktion f(x) = -0.1 x³ – 3x beim Wendepunkt A = (0, 0) auf.
 


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